Uns haben es besonders die Dolomiten angetan. Vielleicht weil wir uns unmittelbar in der Nähe befinden, aber auch, weil das Gebiet wegen seiner Einzigartigkeit eben etwas ganz Besonderes ist.
Die Dolomiten verteilen sich auf die fünf italienischen Provinzen Südtirol, Trentino, Belluno, Udine und Pordenone. Sie sind in ihrem Aussehen genauso einzigartig wie abwechslungsreich und absolut einmalig in ihrer Geologie. Schroffe Felsen und sanfte Almen gelten als Traumkulisse für Sportler wie Wanderer und Radfahrer. Sie sind aber auch Lebensraum für viele Wildtiere und seltene Pflanzen. Aufgrund ihrer speziellen Schönheit und Geologie wurden die Dolomiten im Jahre 2009 zum offiziellen UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.
Beim Projekt Minialp haben wir es uns zum Ziel gesetzt einzelne Berggruppen nachzubilden. Damit möchten wir den Bergfreunden die Möglichkeit geben, die Faszination der Berge im Kleinformat mit nach Hause zu nehmen. Die ersten fünf Berge, welche maßstabgetreu nachgebildet wurden, befinden sich im Dolomitengebiet. Durch die Verwendung von verschiedenen Materialien bei der Herstellung wird jede Nachbildung zu einem Unikat.
Die Datenerfassung des Geländemodells wird flugzeugunterstützt mittels Laserscanner durchgeführt. Es wird eine 3D Punktwolke erstellt, welche als Datengrundlage für die Berge im Miniaturformat verwendet wird. Der Laserscan wurde auf nationaler Ebene durchgeführt. Die Rohdaten stellen die jeweiligen kartografischen Ämter der Provinzen, bzw. Regionen zur Verfügung.
Aus den Punktdaten wird ein digitales Geländemodell (DGM) erstellt. Der Bereich, welcher für die Berggruppe von Interesse ist, wird aus dem Geländemodell herausgeschnitten. In diesem Beispiel ist die Geislergruppe rot eingekreist. Es wurden ca. 15 Millionen Punktdaten für die weiteren Bearbeitungsschritte verwendet.
Die 3D Punktwolke wird im Maßstab 1:25.000 skaliert und für den 3D Druck vorbereitet. Mittels Rapid Prototyping wird das Urmodell gedruckt. Aus dem Urmodell wurde eine Negativform mittels Silikonkautschuk erstellt. Die eigentlichen Berge im Miniaturformat werden nun in die Negativform gegossen.
Schwerpunkt bei diesem Projekt war es eine kostengünstige Lösung für die Produktion einer Kleinserie zu finden. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Vervielfältigung, z.B. durch Fräsen, Drucken oder Gießen. Moderne Geräte erlauben das Ausdrucken von Dingen aus den verschiedensten Materialien. Diese Rapid-Prototype-Drucker sind aber in der Anschaffung sehr teuer.
Sie kennen vielleicht die Kuchenformen in der Küche aus gummiähnlichem Material, dem Silikon. Silikon gibt es auch in flüssiger Form zu kaufen. Wir übergießen unser Urmodell mit diesem. Durch den Zusatz einer weiteren Flüssigkeit härtet es nach einiger Zeit aus. So erhalten wir unsere Negativform.
Die Negativformen werden mit der Gießmasse ausgegossen. Die Gießmasse besteht meistens aus einem gipsähnlichem Material oder aus Verbindungen mit Kunstharz und Steinpulver. Wer in der Küche arbeitet, könnte auch mit Schokolade gießen und dadurch kreative Formen erstellen.